Schon seit einigen Jahren wird in der Öffentlichkeit ein Rückgang von Werten wie Respekt und Toleranz im Umgang miteinander beklagt. Respektlosigkeit im Umgang, verbale und non-verbale Gewalt, Verrohung der Sprache, Mobbing und Cyber-Mobbing gehören mittlerweile leider zum Alltag vieler Jugendlicher.

Umso wichtiger ist es, dass Schule dieser Entwicklung gezielt Maßnahmen und Programme entgegensetzt. Dieses Ziel verfolgt die Burgsitzschule durch die Teilnahme am GUD-Projekt des Hessischen Kultusministeriums und der Implementation und Fortentwicklung eines Konzeptes zur Gewaltprävention und zum Demokratie-Lernen.

Grundgedanke dabei ist, Gewalt jeglicher Art präventiv zu bekämpfen, in dem unsere Schülerinnen und Schüler durch Training im sozialen Lernen einerseits und gleichzeitiger kontinuierlich zunehmender Partizipation an demokratischen Prozessen im Schulalltag andererseits gefördert werden.

Damit wollen wir aktiv darauf einwirken, dass unsere Schule eine Schule ist, in der jeder sich wohlfühlen kann, als Mensch ernst genommen fühlt und alle anderen ebenfalls ernst nimmt und respektvoll behandelt.

Hierzu gehört auch die aktive Teilnahme unserer Schülerinnen und Schüler am Schulleben. Gerade in einer Zeit, in der immer wieder von Politikmüdigkeit und Parteiverdrossenheit der Gesellschaft gesprochen wird, ist es umso wichtiger, dass unsere Jugendlichen lernen, sich für Ihre Interessen und Rechte demokratisch einzusetzen und Verantwortung zu übernehmen. Und das heißt, dass sie auch an den Entscheidungsprozessen unserer Schule aktiv mitwirken.

Unser Ziel

Unsere Schülerinnen und Schüler lernen in einem gewaltfreien Raum, der durch Toleranz und gegenseitigen Respekt geprägt ist.

Unsere Schülerinnen und Schüler partizipieren aktiv an Entscheidungsprozessen in der Schule.

Die folgenden Bausteine sind in ein Gesamtkonzept eingebettet, das sowohl einen gemeinsamen Rahmen für alle Klassen der BSS darstellt und gleichzeitig für jede Jahrgangsstufe besondere Phasen und Entwicklungsschritte hin zum demokratischen Lernen vorsieht.

Klassenrat: Schon in der Grundstufe lernen unsere Schülerinnen und Schüler, gleichberechtigt über Angelegenheiten der Klasse zu sprechen und zu entscheiden.

Interaktionsspiele: Gerade in der Grundstufe wird soziales Lernen bzw. Demokratie-Lernen durch Interaktionsspiele gefördert.

Tage des Ankommens: In den Jahrgängen 1 – 4 wird soziales Lernen zur Stärkung der Klassengemeinschaft entwickelt und gefördert.

Schülermediatoren: Bereits in der Grundstufe lernen die Schülerinnen und Schüler ihre Konflikte sogenannten Streitschlichtern oder Schülermediatoren anzuvertrauen, die speziell ausgebildet sind und helfen Konflikte selbständig und miteinander zu lösen.

Tage der Gemeinschaft: In den Jahrgängen 5 und 6 sind die TdG „Inseln“ außerhalb des Lernortes Schule, an denen die Klassen ganz gezielt für die Bildung einer Klassengemeinschaft, ein besseres Miteinander und die gewaltfreie Lösung von Konflikten unterstützt werden.

Anti-Mobbing-Woche:

Die Schülerinnen und Schüler lernen die dem Mobbing zugrundeliegenden Strukturen kennen und werden für die mitunter schwerwiegenden Auswirkungen von Mobbing sensibilisert. Sie erarbeiten gemeinsam Regeln zum Umgang miteinander und erlernen die Technik des positiven Feedbacks.

Digitale Helden: Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 9 werden zu digitalen Helden ausgebildet, die jüngere Schülerinnen und Schülern über Themen wie Datensicherheit, Konflikte im Klassenchat und Gefahren beim Umgang mit sozialen Medien informieren und beraten.

No-Blame-Approach: Bei konkreten Fälle von Mobbing oder auch entsprechenden Verdachtsfällen gehen wir nach dem „No-Blame-Approach“ vor.

Exkursion zur Gedenkstätte Buchenwald:  Durch den Besuch der Gedenkstätte und der damit verbundenen kritischen Auseinandersetzung mit einem historischen Beispiel völligen Demokratieverlustes soll die Einsicht der Schülerinnen und Schüler in die Notwendigkeit demokratischer Strukturen und ihre Sensibilität für die Gefährdung demokratischer Strukturen geschärft werden.

Trainingsraum