Das Ziel der Schülerinnen und Schüler, die den Realschulzweig besuchen, ist das Erreichen des mittleren Bildungsabschlusses am Ende der Klasse 10. In den dafür vorgesehenen vier Schuljahren werden sie gezielt darauf vorbereitet. Mit dem Erreichen des Realschulabschlusses stehen den Schülerinnen und Schülern verschiedene Wege offen. Je nach schulischer Leistung haben sie zum Beispiel die Möglichkeit, das Fachabitur anzustreben (Fachoberschule) oder eine Berufsausbildung zu beginnen. Auch der Besuch der gymnasialen Oberstufe ist bei entsprechender Leistung möglich, sodass sie auch mit dem Realschulabschluss die allgemeine Hochschulreife erwerben können.

Im Vergleich zum Hauptschulzweig sind die Kompetenzanforderungen in allen Fächern höher. Die Schülerinnen und Schüler werden natürlich auch auf die Berufswelt angemessen vorbereitet, doch ist der Schwerpunkt hier nicht so eindeutig gesetzt wie im Hauptschulbereich. So wird im Unterricht vermehrt eine verallgemeinernde Betrachtungsweise gefordert und neben Deutsch und Mathematik hat auch die erste Fremdsprache (Englisch) einen besonderen Stellenwert und gilt als Hauptfach. Auch die Möglichkeit, eine zweite Fremdsprache (Französisch oder Spanisch) zu erlernen, wird den Realschülerinnen und Realschülern geboten. Wer keine weitere Fremdsprache erlernen möchte, nimmt am praktischen Unterricht im Wahlpflicht-Bereich teil und kann seine praktischen Fähigkeiten ausprobieren.

Auch der Realschulzweig bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit in der Klasse 7 und 8 das gemeinsame Lernen der Förderstufe fortzusetzen. In den Fächern Biologie, Physik und PoWi (Klasse 7) und in den Fächern Erdkunde, Chemie und Musik (Klasse 8) werden sie gemeinsam mit den Hauptschülerinnen und Hauptschülern unterrichtet. Im Vordergrund steht hierbei das soziale Lernen, insbesondere die Förderung der Teamfähigkeit. Eine innere Differenzierung sorgt für eine Förderung entsprechend des angestrebten Schulabschlusses.

Die Realschülerinnen und Realschüler haben im Verlauf der vier Schuljahre die Möglichkeit in den nächsthöheren Schulzweig zu wechseln. Entscheidend sind auch hier die schulischen Leistungen und das Arbeitsverhalten. Ist die erfolgreiche Teilnahme am Unterricht im Gymnasium möglich, können sie in diesen Bildungsgang wechseln.

Zur Erreichung des Realschulabschlusses müssen die Schülerinnen und Schüler eine Abschlussprüfung in der 10. Klasse ablegen. Diese gliedert sich in zwei Teile: Im November/Dezember des entsprechenden Schuljahres absolvieren sie eine Präsentationsprüfung, wofür sie eigenständig ein Thema wählen, eine Hausarbeit verfassen und eine Präsentation halten müssen. Im Mai schreiben sie die hessenweit einheitlichen zentralen Abschlussarbeiten in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch.